Warum Ankommen wichtiger ist als Auspowern
- Silke

- vor 1 Tag
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Viele denken bei Tierbetreuung zuerst an Action. Rennen, spielen, toben, müde machen.
Hier auf dem Hof beginnt Betreuung aber oft ganz anders.
Mit Ankommen.
Ein Hund kommt rein. Neue Gerüche. Andere Hunde. Hühner, die so tun, als wären sie Dekoration – und es dann doch nicht sind. Ein Hof, der lebt.
Manche Hunde rennen sofort los. Andere bleiben stehen. Schauen. Atmen.
Und genau da beginnt meine Arbeit backstage.
Nicht mit Pfeife. Nicht mit Programm. Sondern mit Beobachtung.
Wer braucht Nähe? Wer braucht Abstand? Wer tut gerade so, als wäre alles easy – und ist innerlich völlig durcheinander?
Ich habe Hunde hier sitzen sehen, die nach zehn Minuten mehr Entspannung ausstrahlen als andere nach zwei Stunden Dauerbespaßung.
Weil niemand sie gedrängt hat. Weil sie selbst entscheiden durften, wann sie losgehen.
Und während außen vielleicht gar nicht viel passiert, passiert innen eine ganze Menge.
Atmung wird ruhiger. Blicke weicher. Schwänze entspannter.
Betreuung heißt für mich nicht: mehr machen.
Sondern: das Richtige zulassen.
Und manchmal ist das einfach nur: im Gras sitzen, dem Hof zuhören und merken, dass man hier nichts leisten muss.
Das ist Betreuung Backstage. Still. Ehrlich. Wirksam. Und sehr viel mehr als „Hund müde“.

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